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DIE BAHNHOFSMISSION WAR MEINE RETTUNG
Ich komme aus Mitteldeutschland und bin auf der Reise nach Norddeutschland. Dabei ist mein Gepäck verschwunden. Wahrscheinlich wurde es geklaut ¬ mit Bankkarte und allem Drum und Dran. Jetzt muss ich gucken, wo ich übernachte und wo ich irgendwie etwas zu essen finde. Ja, so bin ich auf die Bahnhofsmission gekommen. Ich brauche natürlich Hilfe, vor allem mit den bürokratischen Sachen. Meine Karten und meine Dokumente sind weg. Ich habe sie natürlich wieder bestellt. Jetzt muss ich einfach darauf warten, bis sie fertig sind. Und draußen ist es schon richtig kalt. Vor allem, wenn man länger unterwegs ist. Oft bin ich dann so durchgefroren, dass ich schon vorab meine Runde so plane, dass ich bei der Bahnhofsmission zum Aufwärmen vorbeischaue. Abends bin ich dann in einer Notunterkunft, wo man sich jeden Abend neu anmelden muss. Es ist eigentlich so eine Art Durchreise, wobei ich schon überlege wieder nach Hause zurück zu kehren. Es kommt natürlich auch darauf an, wie das mit dem Geld klappt. Die Reise war ja schon lange geplant – eigentlich schon seit Jahren. Ich wollte bis nach Norwegen. Eine längere Reise, mit Low Budget und alternativen Übernachtungsmöglichkeiten wie Couch.de, oder was es da so alles gibt. Das ist ja in jedem Land anders. Jetzt hat mich das alles in den letzten Tagen so fertig gemacht. Ich weiß gar nicht, ob ich mich bei meiner Reise überhaupt erholen kann. Erstmal hoffe ich, dass alles mit dem Geld und den Papieren klappt und dann kann ich weiter sehen. Vielleicht suche ich mir dann etwas Preiswertes außerhalb von Berlin. Oder ich gebe auf und kehre zurück. Das weiß ich noch nicht. Doch was ich weiß, ist, dass die Bahnhofsmission meine Rettung war. Ohne die Hilfe wäre ich gar nicht zurechtgekommen. Mein Telefon ist weg, mein Geld ist weg, also hatte ich ja gar keine Möglichkeit irgendwas zu machen. Ich bin so froh, dass es so etwas überhaupt gibt. Das möchte ich nochmal ganz besonders betonen.
(Eric, 50 Jahre)