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WIEDER AM LEBEN TEILNEHMEN –
Ich war 16 Jahre auf der Straße. Ich hab ein persönliches Schicksal erlebt, wodurch ich abgerutscht bin. Ich bin Dekorateur von Beruf, nachdem man dann geheiratet hat und Dekorateur wurde, nach Textiltarif bezahlt, war es zu wenig, um eine Familie durchzubringen. Dann hab ich Kunststoffformen gemacht, da hab ich es in die Forschungsabteilung geschafft, als leitender Angestellter, und dann ist privat was passiert, da ist für mich dann eine Welt zusammengebrochen, im selben Jahr ist meine Mutter gestorben, da ging der Klaus dann abwärts.
Man ist ja in dem Alter – ich bin 45 geboren –, dass man dazu erzogen wurde, dass der Mann das Nonplusultra ist, der schafft alles, der macht alles, und man ist nicht bereit gewesen, sich anderen zu öffnen, über sein Problem zu reden, das durfte man nicht, als Mann undenkbar, es war undenkbar, dass man weint. Das war drin bei mir, bis ich gemerkt hab, das hilft nicht weiter.
Dann wieder Anschluss finden, dann wieder alles in die Reihe bringen, das war nicht ganz so einfach, da hat man Hilfe gebraucht.
Jetzt hab ich ein Zimmer in einer Pension, mit noch jemandem. Das ist nicht auf Dauer, ich hab zwar ein gewisses Alter, aber ich will immer noch meine eigene Wohnung haben.
(Klaus)